Greetsiel in Ostfriesland

Neben dem sehenswerten Hafen und dem Ort selbst gibt es einiges im Umland zu entdecken.

Greetsiel ist ein kleiner Fischerhafen in Ostfriesland nahe der Nordseeküste. Er ist touristisch gut besucht. Das hat auch seinen Grund. Der Ort besitzt einen liebevollen alten Ortskern und einen Hafen, wo sehenswerte Kutter ankern.

Es gibt viele Restaurants, in denen du leckeren Fisch essen kannst und auch einige Souvenirläden. Erstaunlich ist: auch wenn es voll ist, strahlt der Ort eine Ruhe und Gelassenheit aus. Doch alles der Reihe nach. Und nicht vergessen, man sagt "Moin" in Ostfriesland.

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Inhalt des Artikels

Kutterhafen | Zwillingsmühlen | Pilsumer Leuchtturm | Sehenswürdigkeiten | Rund um Greetsiel | Karte und Links | Kommentare

Der Kutterhafen von Greetsiel

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Krabbenkutter und Bootstour

Vom Ortskern bis zum Hafen sind es nur ein paar Schritte. Du kannst am Hafen flanieren und die schmucken Krabbenkutter anschauen. 25 Stück sollen es sein und die größte Kutterflotte Ostfrieslands. Doch nicht die Menge ist entscheidend. Jeder einzelne der Krabbenkutter hat seinen eigenen Reiz. In kräftigen Farben gestrichen mit großen Fischernetzen, die den Mast hinauf zum Trocknen hängen. Als Tourist sehe ich die Kutter mit anderen Augen als die Fischer, die dort hart arbeiten.

Mindestens zwei neuere Schiffe liegen im Hafen vor Anker. Mit ihnen kannst du eine Bootstour ins Wattenmeer unternehmen.

Fischbrötchen und die Möwen

Am Greetsieler Hafen ist immer etwas los. Wer nicht aufpasst, dem wird ein Fischbrötchen von den frechen Möwen aus der Hand gerissen. Leider halten sich einige nicht daran, das Füttern zu unterlassen und die Möwen sind ziemlich penetrant.

Restaurants, Bars und Cafés reihen sich an der Hafenpromenade auf. Wenn du einen der begehrten Plätze in den Restaurants bekommen willst, kann es in der Saison schwierig werden, da immer viele Menschen am Hafen sind und etwas essen oder trinken möchten.

Die Zwillingsmühlen

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Die Zwillingsmühlen sind eine der Hauptattraktionen und das Wahrzeichen von Greetsiel. Am Ortseingang sind sie nicht zu übersehen. Die beiden Mühlen sind einfach zu unterscheiden. Eine ist rot und die andere die grün. Es gibt natürlich noch andere Unterscheidungskriterien, aber so ist es eingängiger.

Die Mühlen wurden 1613, bzw. 1706 errichtet. Wie das so ist, werden Mühlen nicht sehr alt. Die grüne Mühle wurde durch einen Sturm zerstört und die andere durch einen Brand.

Heute kannst du an der grünen Mühle im Freien im Café sitzen und dir das bunte Treiben anschauen. In der roten Mühle wird Schrot und Mehl hergestellt und im Mühlenladen gibt es allerlei Dinge zu kaufen. In dem gemütlichen Mühlencafé kannst du deinen ostfriesischen Tee genießen.

Sehenswürdigkeiten in Greetsiel

Bei dem Rundgang durch den Ort kommst du an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Lass dich einfach treiben. Du wirst alles sehen. Der Ort ist nicht so groß.

Die alte Kirche

Die Kirche befindet sich im Ortskern von Greetsiel. Sie ist im 14. Jahrhundert erbaut worden. Drinnen sieht man ihr das Alter an. Die Empore sieht doch recht schief aus. Ein alter Friedhof ist direkt daneben und man kann den Weg folgend um die Kirche herum gehen und sich einen Eindruck verschaffen.

Ende des 19. Jahrhunderts war die Kirche der Mittelpunkt der Welt. Na ja nicht der ganzen Welt. Aber die Kirche war damals der Nullpunkt für die Vermessung von Land in drei angrenzenden Landkreisen.

Das ältestes Haus von Greetsiel

Das älteste Haus, oder auch „olde Huus“ genannt, stammt, wie die Kirche auch, aus dem 14. Jahrhundert. Es wurde später abgetragen und im 16. Jahrhundert neu errichtet. Das Haus steht unter Denkmalschutz und wird heute als Wohnhaus genutzt. Von außen ist es nett anzuschauen.

Frage

Wie viele Krabbenkutter gibt es in Greetsiel?

Ich habe sie nicht gezählt, aber es solle 27 Krabbenkutter sein. Der Ort zählt zu den größten Krabbenfischerhäfen Deutschlands. Wer einmal ein wirklich großzügig belegtes Fischbrötchen essen möchte, geht an den Ortsrand in das Fischrestaurant de Beer Greetsiel. So viele leckere Nordseekrabben hatte ich noch nie auf einem Brötchen.

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Das Schöpfwerk

Wenn ein Ort so nah an der Nordseeküste ist, muss er vor Hochwasser geschützt werden. Das Schöpfwerk, wie auch die Deiche übernehmen diese Aufgabe. Wer mehr erfahren möchte, kann an einer Schöpfwerksführung teilnehmen.

Nachtrag Nov.2022: Ich kann im Internet die Seite mit den Führungen nicht mehr finden. Es ist also unsicher, ob diese noch stattfinden. Wenn du nähere Infos hast, hinterlass doch bitte einen Kommentar.

Tipp ▼

Du kannst das Schöpfwerk von mehreren Seiten anschauen. Es führt direkt ein Weg auf dem Deich lang. Dort gibt es auch eine Tafel, die einiges erklärt.

Nationalpark Wattenmeer

Rund um Greetsiel ist der niedersächsische Nationalpark Wattenmeer. Die UNESCO hat diesen als Weltnaturerbe anerkannt. Wer gut zu Fuß ist, kann durch das Naturschutzgebiet Leyhörn bis hin zur Schleuse Leysiel wandern.

Das sind ungefähr 7 km hin und 7 km zurück. Eine Alternative ist es, vom Pilsumer Leuchtturm aus zu starten. Das sind dann nur 5 km eine Strecke.

Ausflug zum Pilsumer Leuchtturm

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Der Außerfriesische Turm an der Nordseeküste

Dieser markante gelb – rot gestreifte Leuchtturm ist durch Otto Waalkes und seinem Film „Otto – Der Außerfriesische“ bekannt geworden. Und tatsächlich haben wir ein Elefanten-Graffity am Leuchtturm gesehen. Ob sich Otto hier verewigt hat? Wahrscheinlich nicht.

Unweit des Leuchtturms kann man parken. Natürlich gegen einen entsprechenden Geldbetrag und anschließend gemütlich auf dem Deich zum Leuchtturm spazieren. Achtung: auf dem Deich gibt es ein paar kaum erkennbare Löcher. Wenn man dort reintritt, fällt man unweigerlich auf die Nase. Aber wenn der Wind von vorn kommt, schaut man eh die meiste Zeit nach unten.

Die Schlösser zum Glück

Neben dem Pilsumer Leuchtturm befinden sich zwei Gitter, an denen die Glücksschlösser von verliebten, verheirateten und verlobten Paaren aufgehängt werden. Ich habe sie nicht gezählt, aber es sind wirklich sehr viele. Ich wundere mich, dass die Gitter bei Sturm nicht umfallen. Wer noch nicht verheiratet ist, kann dieses im Pilsumer Leuchtturm nachholen.

Für Gästeführungen ist der Leuchtturm geöffnet. Interessant finde ich, dass es weitere Filme rund um und in Greetsiel gegeben hat und geben wird.

Vom Deich aus hast du einen weiten Blick über das Wattenmeer bis hin zu den Industrieanlagen von Eemshaven in Holland.

Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten rund um Greetsiel

Rund um Greetsiel gibt es einige Ausflugsziele. Mit dem Auto sind die in recht kurzer Zeit zu erreichen. Wie das so in Ostfriesland ist, sind das entspannte, ruhige Ziele und nichts, bei dem das Adrenalin in die Blutlaufbahn geschossen wird.

Moormuseum Moordorf

Etwas weiter weg, etwa eine halbe Autostunde entfernt, liegt das Moormuseum in Moordorf. Das Museum wurde auf Initiative eines Vereins gegründet. Dieser betreibt das Moormuseum auch heute noch. Du kannst an einer Führung teilnehmen oder alles auf eigene Faust erkunden.

Die vielen Informationstafeln über die alten Moorhütten, die Pflanzen oder das Moor selbst geben dir viele Informationen. Die Moorhütten sind begehbar. Aber Vorsicht! Hier waren die Menschen früher kleiner. Vergiss nicht, den Kopf einzuziehen, wenn du die Hütten betrittst.

Im Laufe des Rundgangs werden die Hütten immer ansehnlicher und größer. Ein sehr schöner Tagesausflug, der viel Wissen über das Moor und die Region vermittelt.

Teemuseum in Norden

Tee ist bekanntlich eines der wichtigsten Lebensmittel für einen echten Ostfriesen. Nicht umsonst wird gesagt, dass „För de Ostfreese, of Mann of Froo, dree Koppkes Tee de hören daarto.“ Übersetzt heißt das, dreimal Nachgießen beim Tee ist Ostfriesenrecht.

Solch wichtige Grundrechte haben natürlich auch Anrecht auf ein Museum, in dem alles rund um den Tee gezeigt wird. Das ostfriesische Teemuseum befindet sich in der Stadt Norden, eine halbe Stunde Fahrt von Greetsiel aus.

Frage

Wo gibt es die größte Eisportion in Ostfriesland

Ich weiß nicht, ob es irgendwo noch größere Eisportionen gibt, aber dass, was ich im Café Remmers gegessen habe, war bei weitem das größte Eis und es hat sehr gut geschmeckt. Das Café findest du im Zentrum der Stadt, in der Fußgängerzone.

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Seehundstation in Norddeich

Wer etwas weiter fahren möchte, für den ist vielleicht die Seehundstation in Norddeich etwas. Hier werden Meeressäuger aufgepäppelt und anschließend in die Nordsee zurückgebracht. Zwischen 80 und 150 Seehunde oder Robben werden hier jährlich aufgezogen.

Der Ausflug ist insbesondere für Kinder sehr interessant. Es gibt viel auszuprobieren und zu erfahren. 95% des Eintrittspreises werden für die Förderung der Seehundstation genutzt.

Tipp ▼

Wenn du die Seehunde so nah wie auf meinem Foto aufnehmen willst, nimm ein Zoom-Objektiv mit.

Ostfriesisches Landwirtschaftsmuseum in Campen

Ich muss zugeben, dass ich nicht viel erwartet habe, als wir das Landwirtschaftsmuseum in Campen auf die Ausflugsliste gesetzt haben. Ich wurde auf angenehme Weise von dem kleinen Museum überrascht. In den Ausstellungsräumen werden verschiedene landwirtschaftliche Geräte und Maschinen gezeigt, die die Entwicklung der Landwirtschaft im Laufe der Jahre veranschaulichen.

Besonders beeindruckt hat mich die Sammlung alter Traktoren und Mähdrescher, die einen guten Überblick über den technischen Fortschritt in der Landwirtschaft geben. Einige Traktoren erinnerten mich an meine Kindheit. Nebenan steht ein kleines Landarbeiterhaus, das einen guten Einblick in die Wohnverhältnisse der damaligen Zeit gibt.

Neben den Ausstellungen gibt es im Landwirtschaftsmuseum auch einige Aktivitäten, die zum Mitmachen einladen. Diese sind besonders für Kinder interessant. Zum Beispiel kann eine Kuh gemolken werden und im Stall hörst du die Kühe muhen. Aber keine Angst, das ist nicht echt. Diese interaktiven Elemente machen den Besuch für Kinder besonders anschaulich und interessant.

Vor dem Museum stehen Stühle und Tische, an denen du deinen Museumsbesuch ausklingen lassen kannst.

Tipp: Der Tee, der dort in Kannen serviert wird, ist sehr gut, günstig und reichlich. Obwohl man ja sagt: "3 Tassen Tee sind Ostfriesenrecht". Uns hat es dort sehr gut gefallen und ich kann einen Besuch des Museums nur empfehlen.

Karte und weiterführende Informationen

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Karte Greetsiel Umgebung


Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Infos rund um Greetsiel

Am Ortsrand befindet sich ein größerer Parkplatz nicht unweit der Zwillingsmühlen. Ich habe es nicht nachgeprüft, aber ich denke, in der Saison wird es hier schwer, einen Platz zu ergattern.

Der Ortskern ist frei von Autoverkehr, also solltest du den ersten besten Parkplatz nehmen. Zu Fuß sind alle Sehenswürdigkeiten von Greetsiel gut zu erreichen.

Ausflüge mit dem Schiff: Vom Hafen Greetsiel aus. Fahrplan Graf Edzard und Reederei Frisia

Die Zwillingsmühlen: Rund um die Mühlen. Essen und Trinken.

Film und Fernsehen: Filme, die Filme, die rund um Greetsiel gedreht wurden

Moormuseum: Infos zum Moormuseum in Moordorf.

Noch mehr Ausflüge: Teemuseum in Norden, Seehundstation in Norddeich, Ostfriesisches Landwirtschaftsmuseum

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Kommentare


Wiederholungstäterin

vor 3 Monaten

Ich fahre jetzt schon etliche Jahre immer mal wieder nach Greetsiel, es ist wie Nachhausekommen. Besonders außerhalb der Ferienzeit sehr zu empfehlen. Für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel gibt es Angebote, natürlich ist auch Greetsiel nicht von der allgemeinen Teuerung verschont geblieben und wenn man nicht ins Lokal gehen will, kann oder möchte, kann man sich selbst verpflegen. Ein Muss - jedenfalls für mich - ist der Käse-Hofladen in Pilsum und dort an einem heißen Sommertag ein Glas (oder mehr) von der herrlichen Buttermilch unter dem Baum im Hof genießen. Das ist Urlaub.


Burkhard

vor 3 Monaten

Danke für den Tipp mit dem Käse-Hofladen in Pilsum. Da werden wir bei unserem nächsten Besuch auf jeden Fall vorbeischauen.


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